Until the waters foam up
Eine dekonstruierende durational Antwort auf Dvoraks RUSALKA
Die Performance findet in Kooperation mit der Stiftung Reinbeckhallen statt.
Until the waters foam up ist eine Erfahrung der Nacht, ein gemeinsames Ritual der Zeit, eine Performance mit Musik und Video. Basierend auf der Erzählung der Oper RUSALKA lädt Glen Sheppard zu einer Reise in eine hyperrealistische Traumlandschaft ein, die mit Untergang der Sonne beginnt.
"RUSALKA" erzählt die Geschichte einer Wassernymphe, die ihr Zuhause verlässt, um einen unbeständigen Prinzen zu verfolgen. Als der Prinz sie ablehnt, wird sie an der Schwelle zwischen Fleisch und Wasser verbannt und lockt Männer in den Tod. Bei ihrem ersten Auftritt bittet sie ihren Vater, bei ihr zu bleiben, "bis das Wasser aufschäumt" (Until the waters foam up): Etwas in der Nacht macht es ihr schwer, sie alleine zu ertragen. In der Folge werden Rusalka und der Prinz, beide deutlich queer in meiner Interpretation der Oper, von der Gesellschaft gezwungen, eine Wahl zu treffen - unausweichlich die falsche Wahl -, die zu ihrem tragischen Untergang führt. Im Finale der Oper findet der Prinz nach einer Zeit des verfluchten Umherirrens Rusalka und bittet sie, ihn mit einem Kuss in den Tod zu entlassen. Sie kommt seinem Wunsch nach. "RUSALKA" als Fabel verdeutlicht die Gefahren von Überschreitungen und warnt vor dem Anderssein.
In meiner Antwort auf "RUSALKA" verarbeite ich die Erfahrung meines sexuellen Coming-of-Age während des Höhepunkts der AIDS-Epidemie. Diese Erfahrung ist eine Art "Wunde" oder "Bluterguss", die die Inszenierung prägt. Die Darsteller verkörpern die gegensätzlichen Charaktere von RUSALKA und beobachten sich selbst dabei, wie sie sehenden Auges ihrem unvermeidlichen tragischen Tod entgegengehen. Die Nacht wird in Echtzeit inszeniert, beginnend mit dem Sonnenuntergang und endend mit dem Sonnenaufgang. Die Darstellung erfolgt unmittelbar, direkt, beharrlich und ohne Verwendung von Plattitüden.
Glen Sheppard, Konzept / Regie / Adaptation / Visuals
Mit Marie-Gabrielle Arco, Billy Coulthurst, Crispin Lord, Fritz Polzer, Barbara Sotelsek, Felix Utting
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
Photos: Cordula Treml
Die Performance findet in Kooperation mit der Stiftung Reinbeckhallen statt.
Until the waters foam up ist eine Erfahrung der Nacht, ein gemeinsames Ritual der Zeit, eine Performance mit Musik und Video. Basierend auf der Erzählung der Oper RUSALKA lädt Glen Sheppard zu einer Reise in eine hyperrealistische Traumlandschaft ein, die mit Untergang der Sonne beginnt.
"RUSALKA" erzählt die Geschichte einer Wassernymphe, die ihr Zuhause verlässt, um einen unbeständigen Prinzen zu verfolgen. Als der Prinz sie ablehnt, wird sie an der Schwelle zwischen Fleisch und Wasser verbannt und lockt Männer in den Tod. Bei ihrem ersten Auftritt bittet sie ihren Vater, bei ihr zu bleiben, "bis das Wasser aufschäumt" (Until the waters foam up): Etwas in der Nacht macht es ihr schwer, sie alleine zu ertragen. In der Folge werden Rusalka und der Prinz, beide deutlich queer in meiner Interpretation der Oper, von der Gesellschaft gezwungen, eine Wahl zu treffen - unausweichlich die falsche Wahl -, die zu ihrem tragischen Untergang führt. Im Finale der Oper findet der Prinz nach einer Zeit des verfluchten Umherirrens Rusalka und bittet sie, ihn mit einem Kuss in den Tod zu entlassen. Sie kommt seinem Wunsch nach. "RUSALKA" als Fabel verdeutlicht die Gefahren von Überschreitungen und warnt vor dem Anderssein.
In meiner Antwort auf "RUSALKA" verarbeite ich die Erfahrung meines sexuellen Coming-of-Age während des Höhepunkts der AIDS-Epidemie. Diese Erfahrung ist eine Art "Wunde" oder "Bluterguss", die die Inszenierung prägt. Die Darsteller verkörpern die gegensätzlichen Charaktere von RUSALKA und beobachten sich selbst dabei, wie sie sehenden Auges ihrem unvermeidlichen tragischen Tod entgegengehen. Die Nacht wird in Echtzeit inszeniert, beginnend mit dem Sonnenuntergang und endend mit dem Sonnenaufgang. Die Darstellung erfolgt unmittelbar, direkt, beharrlich und ohne Verwendung von Plattitüden.
Glen Sheppard, Konzept / Regie / Adaptation / Visuals
Mit Marie-Gabrielle Arco, Billy Coulthurst, Crispin Lord, Fritz Polzer, Barbara Sotelsek, Felix Utting
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
Photos: Cordula Treml