GLEN SHEPPARD
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Glen Sheppard. Werke.

Glen Sheppard ist Regisseur für Oper und musikbasiertes Theater. Sein vielfältiger Hintergrund und seine breite Lebenserfahrung verleihen ihm eine besondere Fähigkeit, Partituren und Texte mit ungewöhnlicher Tiefenschärfe zu erschließen. Im Probenraum bringt er Ruhe, Struktur, Aufmerksamkeit und Sensibilität für die künstlerischen wie menschlichen Bedürfnisse seiner Mitwirkenden ein.
Seine eigenen Produktionen – entwickelt innerhalb der dynamischen freien Theaterszene Berlins und gefördert durch staatliche Kulturmittel – reagieren auf die Bedingungen außerinstitutioneller Arbeit durch Adaptionen, Kürzungen und originelle Herangehensweisen an das bestehende Repertoire.reagieren auf die Bedingungen außer-institutioneller Produktion durch Bearbeitungen, Reduktionen und erfinderische Zugänge zum bestehenden Repertoire. Diese Projekte lassen Klassik und populäre Musik häufig aufeinanderprallen oder ineinanderfließen, setzen auf innovative Instrumentierungen und beziehen gesprochene Poesie in prägnante, reduzierte ästhetische Räume und Situationen ein. Sie sind bewusst beweglich konzipiert und lassen sich leicht auf kleinere Bühnen übertragen, während ihre Kernideen zugleich eine Grundlage bilden, wie Sheppard sich das Werk in seiner Gesamtheit auf einer traditionellen Hauptbühne vorstellen könnte.
Parallel zu dieser freien Arbeit war Sheppard auch an großen Opernproduktionen als Associate, Wiederaufnahme- und Regieassistent beteiligt, wo seine Konzentration und Detailgenauigkeit sehr geschätzt werden. Während er weiterhin eigene Projekte in der freien Szene entwickelt, liegt sein Augenmerk zunehmend auf Produktionen im institutionellen Rahmen – um ein breiteres Publikum zu erreichen und zur Zukunft der Oper beizutragen, indem er neue Zuschauergruppen einbindet und so die nachhaltige Weiterentwicklung des Genres mitgestaltet.
Sheppards jüngste Arbeit, So many ideas, eine experimentelle Fusion aus Barockmusik, Improvisation und gesprochenem Text, wurde im März 2025 am English Theatre Berlin uraufgeführt – gefördert vom Berliner Senat. Im Mai 2023wurde  “Until the Waters foam up” in Kooperation mit der Kunststiftung Reinbeckhallen und gefördert durch den Fonds Darstellende Künste, in Berlin-Schöneweide aufgeführt - eine durational all night performance basierend auf der Oper “Rusalka”. Vom 1. bis 3. September fand "I Furiosi" in den Uferstudios in Berlin-Wedding statt, ein 60-minütiger Abend, der aus den Arien der "Secondi" aus den drei Händelopern der 1730er Jahre nach Ludovico Ariostos Renaissance-Epos "Orlando Furioso" zusammengestellt ist. Dieses Projekt wurde vom Berliner Senat gefördert. "Une Mystification", basierend auf Debussys Les Chansons de Bilitis mit Gedichten von CP Cavafy und Frank O'Hara, wurde im April 2022 im Roten Salon der Berliner Volksbühne präsentiert und "Alexandria", eine 'Korrektur' von Händels Oratorium "Il trionfo del Tempo e del Disinganno", war im Mai 2019 im Kunstraum Vierte Welt in Kreuzberg zu sehen. Im Dezember 2018 und Mai 2019 zeigte er "Y is a Question I Keep Asking" im HB55 in Berlin-Lichtenberg.

"A Tale", produziert von Glen Sheppard mit der Regisseurin und Fotografin Katrin Thomas, gewann den Grand Prix du Court-Métrage beim Entrevues Belfort, und Filme, die er mit seinem Partner, dem Videokünstler Fritz Polzer produziert hat, wurden weltweit auf Festivals gezeigt und gewannen Preise.

​Zusätzlich zu seiner künstlerischen Praxis arbeitet Glen Sheppard regelmäßig als Revival- und Associate-Regisseur in der internationalen Opernszene, insbesondere an der English National Opera in London, am Badischen Staatstheater Karlsruhe, der Nationaloper Dänemarks und Bard Summerscape und aktuell häufig in Paris. Er hat kontinuierlich mit den Regisseuren Christopher Alden, William Kentridge, Daniel Kramer und Netia Jones zusammengearbeitet. Im Februar 2020 führte er Regie für die Wiederaufnahme von Anthony Minghellas Madama Butterfly an der English National Opera. Zuletzt war er als Director's Collaborator von Netia Jones bei ihrer Neuinszenierung von Le Nozze di Figaro an der Opéra National de Paris im Palais Garnier tätig. 2025 kehrt er an die Philharmonie de Paris zurück, als Associate Director von Netia Jones bei einer Neuproduktion von Pascal Dusapins Antigone. Darüber hinaus ist er in derselben Saison erneut an der Opéra National de Paris engagiert – zunächst für die Leitung der Wiederaufnahme von Le Nozze di Figaro und später als Associate Director bei Netia Jones’ neuer Inszenierung der selten gespielten Barockoper Ercole Amante.
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Glen Sheppard wuchs in Kanada auf und ist ausgebildeter Schauspieler mit einem Bachelor of Fine Art der Ryerson University, Toronto. Heute lebt und arbeitet er in Berlin.

Über seinen künstlerischen Ansatz:
 Glen Sheppards Arbeit justiert Erfahrungen von Zeit, sowohl durch Verkürzung als auch durch Überdehnung, wobei immer die Subjektivität des gelebten Zeitempfindens und somit die endliche Natur des Lebens ohne Jenseits betont wird und die Erfahrung selbst zum Material wird. Seine Welten, bei denen die Bühne in der Regel vom Zuschauerraum nicht zu unterscheiden ist, werden von Schwellen bestimmt, die bei der Schaffung und Zuweisung geistiger Räume entstehen. Diese Räume haben die Funktion einer gemeinsamen Erfahrung, eines Gedankens oder einer Neigung: eine Art Komplizenschaft. Seine Erzählungen entziehen sich dem Narrativ und untersuchen stattdessen, wie wir Narrative, also Geschichten als Schwellen verwenden.



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